Begründer
Begründer der Humanosteopathie war Dr. Andrew Tayler Still (1828-1917) in den
USA.
Der Franzose Dr. med.vet. Dominique Giniaux übertrug das Konzept der Humanosteopathie auf das Pferd.
Nach Deutschland kam die Pferdeosteopathie durch die Zusammenarbeit von Pascal Evard und Beatrix Schulte
Wien. Es entstand 1997 die erste Ausbildungsstätte für Pferdeosteotherapeuten in Dülmen/Westfalen, das DIPO. (Deutsches Institut
für Pferdeosteopathie)
Hier erlernen Ärzte der Human- und Veterinärmedizin sowie Physiotherapeuten in einer umfassenden
2-jährigen
Ausbildung das Handwerk der Pferdeosteopathie.
Definition
Die Pferdeosteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode,
die den Körper als
Funktionseinheit betrachtet und auf wissenschaftlichen Kenntnissen der Anatomie, Biomechanik und Physiologie
basiert.
Ziel der Pferdeosteopathie ist es Einschränkungen auf zu spüren und mit Hilfe von manuellen Techniken
zu beheben. So findet das Pferd sein Gleichgewicht wieder und die Funktionalität aller Strukturen
(Knochen, Muskeln, Bänder, Faszien, Organe etc) wird wiederhergestellt.
Prinzipien
Eine osteopathische Läsion zeigt sich immer in einem Bewegungsverlust oder
einer Bewegungsverminderung der betroffenen Strukturen. Das bedeutet:
Das Maß der Beweglichkeit des Körpers und all seiner Strukturen bestimmt das Maß der
Gesundheit.
Die verschiedenen Körperteile bilden ein Ganzes, eine physiologische Einheit. Aus diesem Grund
sind alle Strukturen und Funktionen eng mit einander verbunden und bedingen sich gegenseitig.
So wird eine Beeinträchtigung in einem Körperteil des Pferdes eine Beeinträchtigung in einem
anderen Bereich zur Folge haben.
Z.B. führt eine Sehnenverletzung des linken Vorderbeins über die Schonhaltung zu einer Überbelastung
des rechten Vorderbeins und kann hier Muskelverspannungen zu Folge haben.
Deshalb wird immer der Körper im Ganzen untersucht und behandelt!
Darüber hinaus bleiben alle Strukturen des Körpers nur dann gesund, wenn sie ausreichend mit
Nährstoffen versorgt werden und der Abtransport von Stoffwechselendprodukten gewährleistet ist.
Wenn diese Mikrozirkulation z.B. durch eine Gelenkblockade oder einen verspannten Muskel gestört ist,
wird der entsprechende Bereich geschwächt und verliert an Funktionalität.
Der Pferdeorganismus verfügt über sehr gute Selbstheilungskräfte,
so dass sich bei guter Kondition und gutem Stoffwechsel in der Regel keine Krankheit einstellen wird.
Beim Auftreten eines Problems passt sich der Pferdekörper an und aktiviert all seine Kräfte um das Problem zu beheben. Wenn
aber seine Fähigkeit zur Selbstheilung gestört oder überlastet ist, kommt es zum Krankheitsausbruch
bzw. einem Funktionsverlust betroffener Strukturen.
Der Pferdeosteotherapeut stimuliert über seine Behandlung die Selbstheilungskräfte des Pferdekörpers
und erlangt so dessen Genesung.
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